Abbildung 11: Die Häufigkeit der Nutzung der Deutschen
Bahn durch Göttinger Studierende
Die hier dargestellte Abbildung gibt die Häufigkeit der Nutzung der Deutschen Bahn (DB) wieder. Während fast ein Drittel der Studierenden angaben, die DB nie oder fast nie zu nutzen, gab über die Hälfte der Befragten an, die DB mind. einmal im Monat oder noch häufiger zu nutzen. Innerhalb dieser Nutzergruppe nehmen immerhin über ein Drittel die DB sogar einmal pro Woche oder noch häufiger in Anspruch.
Abbildung 12: Die Beziehung zw. Studienfach und DB-NutzungMittels obiger Abbildung wurde versucht, die Häufigkeit der DB-Nutzung mit dem angegebenen Studienfach zu verknüpfen. Der Vergleich der Gruppen, die die DB nie oder fast nie nutzen, bringt schon auf den ersten Blick verblüffende Ergebnisse:
Studierende der Geistes- oder Geowissenschaften nutzen die DB weitaus häufiger als Studierende der Naturwissenschaften.
Die Mathematiker oder Naturwissenschaftler, die etwa ein Fünftel der Befragten oder knapp 100 Personen repräsentieren, geben zu ca. 44 % an, die DB nie oder fast nie zu nutzen. Demgegenüber steht die Gruppe der Geistes- oder Geowissenschaftler, die zusammen etwa über ein Drittel der Befragten oder 160 Personen ausmachen, von denen durchschnittlich nur ca. 24 % angeben, die DB nie oder fast nie zu nutzen. Dieser signifikanter Zusammenhang wird erhärtet, wenn man zusätzlich das Studienfach mit dem Bahncard-Besitz verknüpft. Bei dieser Verknüpfung ergibt sich, daß auch hier der Anteil der Naturwissenschafter, die angeben, eine Bahncard zu besitzen, mit ca. 44 % geringer ist als bei den Geisteswissenschaftlern, von denen ca. 51 % eine Bahncard besitzen. Die Gruppe der Geowissenschaftler weist, wahrscheinlich aufgrund ihres relativ hohen Bedarfes an Exkursionen, bei dieser Verknüpfung mit ca. 61 % Bahncard-Besitz die höchsten Anteile auf. Die These, daß es einen Zusammenhang gibt zwischen Studienfach und Besitz der Bahncard, kann auch nicht entkräftet werden, wenn man das Studienfach mit der Entfernung vom Elternort korreliert. In diesem Fall ergeben sich keine signifikanten Unterschiede.
Aus obigen Verknüpfungen ergibt sich also, daß:
Eine Korrelation besteht zwischen Studienfach und Häufigkeit der Nutzung der DB einerseits, und Besitz der Bahncard andererseits.
Die Nutzung von Vergünstigungen der DB soll deshalb im folg. Abschnitt näher untersucht werden.
Abbildung 13: Die Nutzung von Vergünstigungen der DB (nur in der Printversion vorhanden)
Bahncard: 51,5 %
Wochenendticket: 14,6%
Familienpaß: 8,8%
Twenticket: 4,8%
Guten-Abendticket: 1,5%
Die obige Abbildung stellt die Nutzung von Vergünstigungen der DB durch die befragten Studierenden dar. Das attraktivste Produkt der Deutschen Bahn ist mit Abstand die Bahncard:
Über die Hälfte der Göttinger Studierenden gibt an, eine Bahncard zu besitzen.
Dieser Anteil ist, wie auch im folgenden Abschnitt dargelegt wird, im bundesrepublikanischen Vergleich als sehr hoch einzuschätzen. Demgegenüber spielen etwa Guten-Abend-Ticket oder Twenticket nur untergeordnete Rollen. Über einen Familienpaß, der wie die Bahncard das Reisen zu nur 50 % der offiziellen Preises ermöglicht, verfügen immerhin knapp 9% der befragten Studierenden, d.h. ca. 60 % aller Göttinger Studierenden kann die Bahn zum halben Preis nutzen.
4.2.
Die Nutzung der DB-Vergünstigungen im Vergleich mit den offiziellen Angaben
der DB
Zuerst muß festgestellt
werden, daß ein Vergleich der Daten der Bahn AG mit unseren Daten schwer
durchzuführen ist, da die Bahn AG aus unternehmenspolitischen Gründen
generell keine detaillierten Angaben macht. Die uns vorliegenden Daten, die
aus einem Telefongespräch mit der Assistentin des Leiters der Abteilung
Marketing und Fernverkehr der Bahn AG, Frau Maier, stammen, sind demnach leider
nicht besonders umfangreich.
Laut Bahn AG sind im Moment in Deutschland ca. drei Millionen Bahncards im Umlauf. Bei einer geschätzten Gesamtbevölkerung von ca. 80 Millionen ergibt das einen Anteil von ca. 3,75 %. Von diesen ca. 3 Mio. Bahncards sind nach Angaben der Bahn AG ca. 200.000 im Besitz im Besitz von Studierenden. Bei ca. 1,9 Millionen Studierenden in Deutschland ergibt das einen Prozentsatz von knapp über 10 % der Studierenden, die eine Bahncard besitzen.
Insgesamt ist also festzustellen, daß die Studierenden an sich schon als eine hochmobile Gruppe innerhalb der deutschen Bevölkerung anzusehen sind.
Die Studierenden in Göttingen nehmen hierbei noch eine Sonderrolle ein, da wir im Rahmen unserer Befragung einen Anteil von ca. 50 % der Studierenden ermitteln, die eine Bahncard besitzen. Dieser Wert ist als extrem hoch einzuschätzen und auf verschiedene Ursachen zurückzuführen, über die hier nur ansatzweise spekuliert werden kann.
Der Anteil der Bahncard-Besitzer in Göttingen ist fünfmal höher als im Durchschnitt der Gesamtzahl der Studierenden in der Bundesrepublik.
Die Hauptursachen für den hohen Anteil der Bahncard-Besitzer sind auf die spezifische Situation in, und v.a. auf die geographische Lage der Universitätsstadt Göttingen zurückzuführen. Im Gegensatz zu den großen Universitätsmetropolen- und Bevölkerungsagglomerationen Berlin, Hamburg, Köln oder München, die einen Großteil ihrer Studierenden aus ihrem näheren Umkreis rekrutieren, ist in der recht kleinen Universitätsstadt Göttingen der Herkunfts- und Elternort für über 80 % der Studierenden mind. über 50 km weit entfernt. Im Zusammenhang mit den sehr hohen Häufigkeiten der Elternbesuche ergibt sich ein räumlich ausgeprägtes Mobilitätsverhalten, welches sich - wie im Rahmen unserer Untersuchung bereits dargelegt – hauptsächlich durch die Nutzung der Verkehrsmittel PKW oder eben der Deutschen Bahn äußert.
4. DIE NUTZUNG DER DB UND DES ÖPNV
4.1. Die
Nutzung der DB und ihrer Vergünstigungen
4.2. Die Nutzung der DB-Vergünstigungen im Vergleich mit
den offiziellen Angaben der DB
4.3. Die Nutzung des ÖPNV in Göttingen
4.4. Verkehrsmittelwahl bei Einkauf im Stadtzentrum oder
auf der grünen Wiese
Letzte Änderung: 11.02.2002 - maw
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